27. April 2024

Eigenständige Jugendpolitik

Seit 2011 beschäftigen wir, der Kreisjugendring Mayen-Koblenz e.V., uns mit der Forderung nach einer „eigenständigen Jugendpolitik“. Der Kreisjugendring erhofft sich unter dem Stichwort  „eigenständige Jugendpolitik“ eine verbindliche Verständigung über Jugendpolitik mit den zentralen Akteuren der Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit.

Ziel ist eine Jugendpolitik zu entwickeln, die ressortübergreifend und über föderale Ebenen hinweg wirkungsvoll ist und Konsequenzen für besseres Aufwachsen junger Menschen, besonders im Landkreis Mayen-Koblenz, ermöglicht.

Eine eigenständige Jugendpolitik

  • nimmt  junge Menschen als ihren Ausgangspunkt und die Interessen junger Menschen im Blick. Sie beschäftigt sich deshalb mit allem, was junge Menschen betrifft oder interessiert. Sie erkennt Jugend als eigene Lebensphase an.
  • vertritt den Standpunkt der Jugend, sie ist parteiisch.
  • regelt Zuständigkeiten und verbindliches Handeln, sie hat keinen Raum für leere Versprechen.
  • schützt die Jugend vor dem Zugriff anderer Interessen, befähigt zur Selbstbestimmung und fördert die Teilhabe.
  • setzt auf selbstbestimmte und selbstorganisierte Strukturen junger Menschen, sie braucht uns Jugendverbände und Jugendringe.

Wir, Jugendverbände und Jugendringe, verstehen uns als Interessensvertretung für alle Jugendlichen.
Als organisierte Jugend übernehmen wir auch die Verantwortung den Standpunkt der Jugend insgesamt in der politischen Debatte einzunehmen.

Darüber hinaus verstehen sich Jugendverbände als Werkstätten der Demokratie. Unser Anliegen als Kreisjugendring ist es Kinder und Jugendliche zu zivilgesellschaftlichem Engagement und zur aktiven Zivilcourage zu ermutigen. Wir wollen nicht nur informieren, sondern auch Möglichkeiten aufzeigen wie jede und jeder sich für Toleranz und Demokratie einsetzen kann.

Die Fähigkeit zur Selbstorganisation – wie sie in den Jugendverbänden eingeübt wird – ist Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie und ein solidarisches Gemeinwesen. Junge Menschen wollen und können ihre eigenen Angelegenheiten selbstbestimmt in die Hand nehmen (und gemeinsam entscheiden). Diese Erfahrung hat viele Menschen nachhaltig geprägt und sie bleibt für junge Menschen wichtig.

Als Kreisjugendring haben wir natürlich einen „Jugendblick“ – wir schauen auf die Welt aus der Perspektive Jugendlicher und haben Jugend deshalb immer im Blick!

Wesentlich für eine eigenständige Jugendpolitik ist, dass sie gemeinsam mit Jugendlichen und ihren Interessenvertretungen entwickelt wird. Das setzt eine wirksame Jugendbeteiligung in den Kommunen vor Ort voraus.

Beteiligung ist ein wichtiges Arbeitsprinzip und Instrument der Jugendarbeit. Sie ermöglicht es, dass Kinder und Jugendliche in ihrer Kommune mitreden und diese mit gestalten können. Sie fördert auch die Identifikation junger Menschen mit ihrer Stadt bzw. Verbands- und Ortsgemeinde.

Seit Jahren befürworten wir einen dezentralen Ansatz der Partizipation, der die Einbeziehung von Kindern und Jugendlich in ihren jeweiligen Lebensorten wie (Kirchen-)Gemeinden, Schulen oder in der Jugend(verbands)arbeit als Experten und Expertinnen ihrer Lebensräume ermöglicht.

Gute, eigenständige Jugendpolitik nimmt Jugendliche und deren Selbstbestimmung und Selbstorganisation ernst, sie schafft wirksame Beteiligung für Jugendliche.

Eigenständige Jugendpolitik ist für uns gegeben,

  • wenn junge Menschen einbezogen und beteiligt sind bei politischen Entscheidungen und der Gestaltung von Rahmenbedingungen, die sie betreffen – egal auf welcher Ebene.
  • wenn alle Entscheidungen auf ihre strukturelle, finanzielle, ökologische (Zukunfts-) Wirkung auf junge Menschen geprüft werden.
  • wenn bei Entscheidungen die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen berücksichtigt werden und nicht die Wirkung in Bezug auf die Öffentlichkeit.

Ohne Jugendstrukturen wie Jugendverbände und Jugendringe ist eine gute, demokratische und streitbare Jugendpolitik nicht möglich. Das bedeutet: im Dialog zu bleiben, gemeinsam Initiativen zu starten, wichtige Akteure verantwortlich einzubinden und partnerschaftlich zu agieren.

Unser Fazit lautet: Wir alle profitieren von einer starken und guten Jugendarbeit, sie muss ausprobiert, erlebt und erfahren werden! Deshalb setzen wir uns als Kreisjugendring ein für eine eigenständige Jugendpolitik gemäß unserem Motto:  Starke Jugendverbände/Starke Jugend/Starke Zukunft!

Beschlossen und verabschiedet vom Vorstand des Kreisjugendringes Mayen-Koblenz am 28.02.2018

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